Oxidativer Stress

Kampf den freien Radikalen

Als oxidativen Stress bezeichnet man die übermäßige Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um:

  • Superoxid-Anionenradikal O2
  • Wasserstoffperoxid H2O2
  • Hydroxylradikal OH

Diese reaktiven Sauerstoffverbindungen (auch allgemein freie Radikale genannt) werden mitverantwortlich gemacht für Alterungsprozesse und eingeschränkte Lebenserwartung.

Reaktive Sauerstoffverbindungen entstehen im Rahmen der in unseren Zellkraftwerken (den sogenannten Mitochondrien) stattfindenden Atmungskette. Dabei werden die Elektronen des aus der Nahrung stammenden Wasserstoffs H2 auf den über die Atmung aufgenommenen Sauerstoff O2 übertragen. Dies entspricht einer heruntergeregelten Knallgasreaktion, die wir alle einmal in der Schule kennengelernt haben und deren Endprodukt Wasser ist. Die dabei freiwerdende Energie benötigen wir für unsere Lebensprozesse.

2 H2 + O2 -> 2 H2O + Energie

Trotz innerer Schutzmechanismen ist dieser Prozess naturgemäß mit etwa zwei Prozent fehlerhaft. Der Grund liegt in einem Mangel an Wasserstoff und einem relativen Überschuss an Sauerstoff. Verstärkt wird das Ganze durch eine Hemmung des Energiestoffwechsels in den Mitochondrien. Als Auslöser wirkt dabei Stickoxid NO. Es entstehen dabei sogenannte Radikal-Kanonen.

H2+ O2 -> H2O + freie Radikale

Freie Radikale sind ausgesprochen reaktionsfreudige Substanzen. Sie führen dabei insbesondere zu einer Schädigung der Zellmembranen und Gefäße, einer Strukturveränderung der körpereigenen Eiweiße, des Erbgutes und zu Entzündungsreaktionen. Eines dieser Schadprodukte an der Zellmembran ist das MDALDL, das heute als verlässlichster Laborparameter für oxidativen Stress gilt und in Speziallabors bestimmt werden kann. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und folgenden Erkrankungen:

  • neurologischen Erkrankungen, zum Beispiel Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer, Multiple Sklerose (MS) und Polyneuropathie
  • Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und deren Komplikationen = Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine

Die umfangreichen Erkenntnisse über oxidativen Stress halten aus verschiedenen Gründen leider nur zögerlich Einzug in die Schulmedizin.

Als Ursachen für oxidativen Stress gelten jegliche Formen von länger anhaltenden negativen Stressreizen. Hervorzuheben sind dabei insbesondere giftig wirkende Substanzen (unter anderem Inhaltsstoffe des Nikotins, Schwermetalle wie zum Beispiel im Amalgam), (Pseudo-)Allergien auslösende Substanzen (Nahrungsmittel und andere), elektromagnetische Felder sowie psychische Belastungen, aber auch intensiver betriebene Ausdauersportarten.

Ziel der Therapie sollte es vor allem seine Ursachen auszuschalten. Häufig wird es jedoch auch erforderlich sein, Substanzen dem Körper zuzuführen, die die reaktiven Sauerstoffverbindungen neutralisieren. Diese Substanzen nennt man Antioxidantien. Hier eine kurze Auswahl an wichtigen Antioxidantien:

  • die Vitamine A, C, E
  • sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere Curcumin (aus dem Gewürz Kurkuma), Katechin (aus grünem Tee) und Wirkstoffe aus Traubenkernen und Beeren
  • Spurenelemente, vor allem Selen
  • die Wirkstoffe alpha-Liponsäure und N-Acetylcystein (NAC)

Der Einsatz von Antioxidantien ist insbesondere in der Schulmedizin umstritten. Bei unbegründetem und ungezieltem Einsatz kann es zu fehlenden oder negativen Auswirkungen kommen. Der ausgewogenen Zufuhr an Obst und Gemüse (ca. 500 Gramm täglich) kommt in der Vorbeugung von oxidativem Stress eine besondere Rolle zu. Das ist auch schulmedizinisch anerkannt.

FAZIT: Oxidativer Stress ist ein wichtiger Grund für das Auftreten insbesondere von Gefäß- und Nervenerkrankungen. Man kann oxidativen Stress heute laborchemisch nachweisen. Neben der Ausschaltung von Ursachen spielen Antioxidantien eine wichtige Rolle in der Therapie.

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